Stell dir vor, du verschenkst 80.000 € – nur weil du deine Versicherungen nicht prüfst

Warum alte Verträge zum stillen Geldfresser werden

Versicherungen sind in Österreich weit verbreitet, doch die meisten Menschen schließen ihre Polizzen ab und vergessen sie danach. Verträge laufen 10, 20 oder 30 Jahre unverändert weiter, während sich die Lebenssituation komplett verändert. Gleichzeitig steigen Tarife, Rabatte fallen weg, und neue Produkte bieten oft mehr Leistung zu niedrigeren Kosten.
Die Folge: Viele zahlen Jahr für Jahr 20–30 % zu viel, ohne es zu merken.

Das unsichtbare Sparpotenzial

Ein durchschnittlicher Haushalt gibt laut Konsumerhebung rund 2.400 € im Jahr für Versicherungen aus. Wer diese regelmäßig überprüft, spart im Schnitt 480–720 € pro Jahr.
Hochgerechnet auf 40 Jahre ergibt das 19.200–28.800 €. Mit einer einfachen Veranlagung (z. B. ETF-Sparplan, Ø 5 % Rendite) wächst dieses Polster durch den Zinseszins sogar auf 58.000–87.000 €.
Das ist der Unterschied zwischen stillschweigendem Geldverlust und einem Vermögen, das für Wohnung, Pension oder große Träume eingesetzt werden kann.

Typische Probleme alter Verträge

  • Überversicherung: Leistungen, die längst überflüssig sind (z. B. doppelte Unfallversicherungen).
  • Unterversicherung: Versicherungssummen, die im Ernstfall nicht ausreichen.
  • Doppelversicherung: Überschneidungen zwischen Verträgen.
  • Veraltete Tarife: Schlechtere Bedingungen und höhere Prämien als aktuelle Angebote.

Beispiel aus der Praxis

Familie Huber zahlt für ihre Haushalts- und Eigenheimversicherung 1.200 € im Jahr. Nach einem Check sinkt die Prämie auf 850 €, bei besseren Bedingungen. Ersparnis: 350 € jährlich. Über 20 Jahre bedeutet das 7.000 € mehr im Börsel, ohne Leistungsverzicht.

Warum viele trotzdem nichts ändern

Viele Menschen scheuen den Aufwand oder glauben, ein Wechsel sei kompliziert. Tatsächlich übernimmt bei einem Vertragswechsel der neue Anbieter oft die Kündigung des alten Vertrags. Der Aufwand für den Kunden ist gering, die Wirkung aber groß.

Wie läuft ein professioneller Versicherungscheck ab?

  1. Bestandsaufnahme: Alle aktuellen Verträge sammeln.
  2. Analyse: Passen Summen und Leistungen noch zur Lebenssituation?
  3. Marktvergleich: Gibt es günstigere oder bessere Angebote?
  4. Maßnahmen: Kündigen, anpassen oder neu abschließen.

Ein guter Finanzcoach prüft dabei nicht nur Preise, sondern vor allem Inhalte, denn im Schadenfall zählt die Leistung.

Welche Versicherungen sind unverzichtbar?

Nicht alles ist Pflicht. Aber folgende Absicherungen sind für die meisten Haushalte sinnvoll:

  • Haftpflicht (Schutz vor Schadenersatzforderungen)
  • Haushalt/Eigenheim (Wohnraum absichern)
  • Kfz-Haftpflicht (gesetzlich vorgeschrieben)
  • Berufsunfähigkeit/Erwerbsunfähigkeit (Schutz des Einkommens)

Alles andere hängt von der persönlichen Situation ab.

Wie oft sollte man prüfen?

Mindestens alle 2 bis 3 Jahre, oder immer dann, wenn sich die Lebensumstände ändern (Umzug, Heirat, Kinder, Immobilienkauf, Selbstständigkeit). Wer diesen Rhythmus einhält, vermeidet Über- und Unterversicherung.

Fazit: Kleine Checks, große Wirkung

Ein Versicherungscheck ist keine Bürokratie, sondern eine der effizientesten Möglichkeiten, deine Finanzen zu optimieren. Mit minimalem Aufwand lassen sich sofort Kosten senken und langfristig Vermögen aufbauen.

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